Die Baureihe 86 steht für eine Erfolgsgeschichte, die im Jahre 1928 begonnen hatte. Das Einheits-Dampflokprogramm der neuen Deutschen Reichsbahn sah eine universell einsetzbare, vierfach gekuppelte Tenderlokomotive vor, die die Baureihenbezeichnung 86 erhalten sollte. Bis zum Jahr 1943 waren nahezu alle deutschen Lokomotivfabriken am Bau der insgesamt 774 Maschinen beteiligt. Durch ihr symmetrisches Fahrwerk konnten diese Tenderlokomotiven vorwärts wie rückwärts eine Geschwindigkeit von 80 km/h erreichen und benötigten daher keine Drehscheiben. Bald sah man die 86 auf Neben- und Hauptbahnen im ganzen Deutschen Reich. Auch nach dem Krieg blieb die 86 ein Arbeitstier, das zuverlässig ihren Dienst tat – mit 345 Exemplaren bei der DB und mit 175 Loks bei der DDR-Reichsbahn.